| Bird Box - Schließe deine Augen (2018) | Kommentar von Tiuri7 21.02.2023 21:47 Uhr | Eine unbekannte Kraft bzw. unbekannte Wesen treiben die Menschen bei Sichtkontakt in den augenblicklichen Selbstmord. Malorie, mit Augenbinde versehen und mit zwei kleinen Kindern im Schlepptau, versucht in der postapokalyptischen Welt zu überleben...
Der Film, der an "The Happening" und "A Quiet Place" erinnert, überzeugt mit seinem interessanten Mysterium, einer durchgehend spannungsgeladenen Atmosphäre und logischerweise mit der wunderbaren Sandra Bullock. Vor allem der Beginn der Apokalypse ist unglaublich intensiv und packend umgesetzt worden - Hut ab! Dass praktisch nichts auch nur ansatzweise erklärt wird, kann man ebenso kritisieren wie die etwas zu lange Laufzeit (Straffungen hier und da wären gut gewesen). Trotzdem imho ein sehr sehenswerter Streifen! | |
| | | | Der Grinch (2018) | Kommentar von Tiuri7 21.02.2023 21:44 Uhr | Die allseits bekannte Geschichte des Weihnachten hassenden Grinch wirkt in dieser CGI-Version im Vergleich zur Realverfilmung von 2000 reichlich weichgespült. Kritik an der Kommerzialisierung der Feiertage wird nur minimal angerissen und der grüne Griesgram ist nicht ansatzweise so böse und gemein wie ihn Jim Carrey einst verkörpert hat, ganz im Gegenteil zeigt er hier von Anfang an auch seine herzensgute Seite. Die Synchro durch Otto Waalkes (samt seinem etwas unpassenden, typischen "Giggeln") leistet hier natürlich ihren Beitrag. Somit fehlt dieser Grinch-Variante der rechte Biss und auch die emotionale Fallhöhe, die eigentlich wichtig für die Handung ist. Der Film ist halt komplett auf Kinderfreundlichkeit getrimmt und ich muss sagen: Er macht seine Sache trotzdem ziemlich gut! Die Möglichkeiten der Computeranimation werden prima genutzt, die Optik ist generell äußerst gelungen, die Figuren (kurioserweise vor allem der Grinch selbst) sehr liebenswert gestaltet und der größtenteils Slapstick-Humor funktioniert. Wer einen niemandem wehtuenden Wohlfühl-Weihnachtsfilm sucht oder wem die Realverfilmung zu durchgeknallt war, macht mit dem neuen Grinch nichts falsch. | |
| | | | Die Känguru-Chroniken (2020) | Kommentar von Tiuri7 21.02.2023 21:40 Uhr | Marc-Uwe und ein vorlautes Känguru im Kampf gegen einen rechtspopulistischen Immobilienhai, der ihr Viertel für die Errichtung eines Wolkenkratzers abreißen will...
Ich kenne die (Hör-) Bücher der scheinbar recht bekannten Känguru-Chroniken nicht und hätte mir die dazugehörige Verfilmung auch besser gespart. Ja, der ein oder andere Spruch ist ganz witzig und mich hat natürlich auch die Verbeugung vor den Bud Spencer & Terence Hill Prügeleien amüsiert - darüber hinaus ist der Film aber einfach erschreckend "typisch deutsch". Eine langweilig uninspirierte Handlung, größtenteils platt-unlustige Kalauer, peinliche Stereotype (insbesondere die Antagonisten) und ein in meinen Augen weder optisch noch akustisch (was für eine miese, unpassende Stimme...) wirklich überzeugendes Beuteltier. | |
| | | | Bushwick (2017) | Kommentar von Tiuri7 21.02.2023 21:38 Uhr | Über das titelgebende New Yorker Stadtviertel bricht die Hölle herein, als unbekannte, maskierte Soldaten mit Waffengewalt versuchen den Bezirk unter ihre Kontrolle zu bringen. Studentin Lucy versucht zusammen mit Ex-Soldat Stupe lebend herauszukommen...
Der politische Bezug (den ich hier nicht spoilen möchte) wird nur kurz und knapp angeschnitten, die gesamte äußerst dünne erzählerische Substanz dient lediglich als Aufhänger vieler aneinander gereihter Actionszenen. Auch die Figuren bleiben blass und eher uninteressant. Was den Film dennoch irgendwie sehenswert macht: Er wirkt fast wie eine einzige lange Plansequenz, Schnitte gibt es also kaum (oder sie werden gekonnt kaschiert) und das sorgt von Anfang an für ein ebenso faszinierendes wie beklemmendes Mittendrin-Gefühl beim Zuschauer. Die Atmosphäre eines kriegsähnlichen Ausnahmezustands kommt somit gut rüber, man hätte diesem vielversprechenden Gimmick eine gehaltvollere Hülle gewünscht. | |
| | | | Eine schöne Bescherung (2015) | Kommentar von Tiuri7 21.02.2023 21:35 Uhr | Oscar und Simon erwarten zusammen mit Leihmutter Cissi ein Baby und diese frohe Kunde möchten sie ihrer großen Patchwork-Verwandschaft an Heiligabend unterbreiten...
Eine typische Ensemble-Dramödie, die weihnachtlichen Frohsinn, amüsante Momente und ernste Konflikte zu einem absolut unterhaltsamen Ganzen vermischt. Im Gegensatz zu "Silent Night" können hier alle Charaktere überzeugen, ebenso die durch sprudelnde Dialoge meist recht überdrehte Stimmung. Das Fest der Liebe wird hier zum Test der Liebe, wenn Geheimnisse, Missverständnisse, schwelende Ressentiments und unterdrückte Verbitterung nach und nach eskalieren. Der Höhepunkt ist dann eine homophobe Hasstirade, die angesichts ihrer Heftigkeit sicherlich unrealistisch schnell verziehen wird, doch zu einem Weihnachtsfilm gehört nun einmal ein Happy End - und das ist auch gut so. ^^ | |
| | | | Nobody (2021) | Kommentar von Tiuri7 21.02.2023 21:32 Uhr | Hutch Mansell führt ein äußerst langweiliges, repetitives Leben als Ehemann und Familienvater. Nachdem bei ihm eingebrochen wurde, kommt eine lange versteckte, äußerst gewaltbereite Seite von Hutch ans Tageslicht und die kann er auch ausgiebig rauslassen, als er sich mit einem russischen Gangsterboss anlegt...
Der charismatische Bob Odenkirk (ja genau, better call Saul! ^^) als unscheinbarer, vermeintlicher Niemand, der überraschend zu einer wenig zimperlichen Kampfmaschine mutiert? Count me in! Großartig Neues bekommt man hier zwar nicht geboten und etwas mehr Background zu Hutchs Vergangenheit (plus der seines Vaters und Halbbruders) wäre wünschenswert gewesen, aber sei's drum. Der Film vom John-Wick-Autor und vom Hardcore-Henry-Regisseur ist mit seinen wuchtig-brutalen Actionsequenzen und dem durchaus auch vorhandenen Humor durchgehend unterhaltsam, hochwertig inszeniert und er macht Lust auf eine eventuelle Fortsetzung. | |
| | | | Why Don't You Just Die! (2018) | Kommentar von Tiuri7 21.02.2023 21:29 Uhr | Matvey stattet dem Vater seiner Freundin mit der Absicht einen Besuch ab, ihn zu töten. Der ist jedoch Polizist und alles andere als ein leichtes Opfer. Ein gnadenloser Kampf entbrennt, der immer größere Kreise zieht...
Freunde pointierter Gewalteskapaden aufgehorcht, hier geht es ebenso bitterbös-schwarzhumorig wie blutig-brutal zur Sache, und das von Beginn an. Zwar bieten eingestreute Flashbacks immer wieder Entschleunigung und notwendige Erklärungen für die Motivationen der comichaft angelegten Figuren, der Fokus liegt aber eindeutig auf den kreativ inszenierten, schmerzhaft eskalierenden Auseinandersetzungen. Das macht, von vereinzelt seltsam-unpassender Musikuntermalung und kleinen Hängern abgesehen, durchaus Laune und wer einer blutdurchtränkten, boshaft spaßigen Gewaltkomödie aus Russland, die ein wenig an Tarantino erinnert, eine Chance geben möchte: Nur zu! | |
| | | | Ares - Der letzte seiner Art (2016) | Kommentar von Tiuri7 21.02.2023 21:26 Uhr | Frankreich im Jahr 2035: Der Staat ist bankrott, Pharmakonzerne haben das Sagen und testen ihre legalisierten Doping-Mittel an Cage-Fightern wie Ares. Dieser beugt sich zunächst dem System, während seine Schwester und Nichte im Widerstand aktiv sind...
Absolut solider Mix aus dystopischem Endzeitdrama und hartem Gekloppe, das mit gut gespielten Charakteren, einer glaubhaften Story, ein paar Überraschungen und einem konsequenten Ende überzeugen kann. Die düstere Atmosphäre kommt zwar gut rüber, aber ein großer Freund des schmutzigen Looks, der hier omnipräsent ist, bin ich nicht unbedingt. Das Tempo ist auch mitunter etwas behäbig, da neben den Kämpfen zu wenige Actionszenen vorkommen. Alles in allem funktioniert die Story dieses Sci-Fi-Trips gut genug um den Streifen ansehbar zu machen! | |
| | | | Der kleine Lord (1980) | Kommentar von Tiuri7 21.02.2023 01:12 Uhr | 1872: Der in bescheidenen Verhältnissen lebende, 7-jährige Cedric erfährt dass er der einzige Erbe des Titels und Vermögens seines adeligen Großvaters ist und fortan in dessen Schloss leben und von ihm zum zukünftigen Earl erzogen werden soll...
Unfasslich aber wahr, dass ich diesen Weihnachtsklassiker von 1980 erst jetzt zum ersten Mal gesehen habe. Und ich bin positiv überrascht! Zwar muten insbesondere die Dialoge heutzutage eher befremdlich und die komplette Handlung nicht unbedingt realistisch an, ABER als herrlich naiv-herzerwärmendes Märchen funktioniert der Film wunderbar. Es bereitet einfach Freude dem bedingungslos gutherzigen, aufgeweckten Ceddie dabei zuzusehen wie er seine kindlichen ldeale vertritt und seinem grantelig-verbitterten Opa (grandios dargestellt von Alec Guinness!) mit seiner unschuldig ehrlichen Art ein ums andere Mal den Spiegel vorhält und ihm damit langsam seine Gefühlskälte und Engstirnigkeit austreibt. Konflikte lösen sich hier schnell in Wohlgefallen auf, die Botschaft über Menschlichkeit und Wohltätigkeit kommt beim Zuschauer allerdings gerade WEGEN der luftig-leichten Inszenierung an. "Der kleine Lord" ist wie seine Hauptfigur: Absolut liebenswert! :) | |
| | | | Last Night in Soho (2021) | Kommentar von Tiuri7 21.02.2023 01:08 Uhr | Die junge, introvertierte und auf dem Land groß gewordene Eloise zieht nach London, um Mode zu studieren. In ihren Träumen taucht sie nachts in die Welt der Swinging Sixties ein und erlebt dort die Geschichte der angehenden Barsängerin Sandy mit. Diese entwickelt sich allerdings anders als zunächst vermutet...
Puuh, ein Mystery-Thriller bei dem ich mir sicher bin dass die Meinungen sehr weit auseinander gehen können, je nachdem welche Erwartungshaltung man hat und wie man einzelne Bestandteile gewichtet. Ganz klar stechen vor allem die teilweise elektrisierende Bildsprache und das Sounddesign hervor, wobei der vermehrte Einsatz der Musik mir tatsächlich irgendwann ZU viel wurde. Die erste Hälfte des Films konnte mich ebenso überzeugen wie der Weg hin zum Thriller mit Horrorelementen, dann lässt "Last Night in Soho" etwas nach und entwickelt sich auch nicht so wie ich es mir vorgestellt bzw. gewünscht hätte. Die Hauptdarstellerinnen spielen gut, leider bleiben die Figurenzeichnungen vieler Nebencharaktere erschreckend schwach. Aufgrund der eleganten visuellen Erzählweise definitiv sehenswert, darüber hinaus leider kein Hit. | |
| | | | 64 Minutes - Wettlauf gegen die Zeit (2019) | Kommentar von Tiuri7 21.02.2023 01:05 Uhr | Polizist Frank Penny erschießt in Notwehr den Entführer der Tochter des Polizeichefs und versucht fortan gemeinsam mit einer live streamenden Webreporterin, das Mädchen doch noch rechtzeitig vor Ablauf eines Countdowns zu finden, an dessen Ende sie zu ertrinken droht...
Die Geschichte bietet wahrlich nicht viel Neues, wurde aber immerhin handwerklich sehr solide, packend und vor allem äußerst temporeich umgesetzt. Dabei kann die Action (bis auf einige störende Wackelkamera-Einsätze) ebenso überzeugen wie Hauptdarsteller Aaron Eckhart. Ärgerlich nur dass der Film vor Logikfehlern nur so strotzt, was leider oft auffällt und dadurch doch sehr nervt. Hinzu kommt eine Hausexplosionsszene, die so billig und unecht aussieht (Funken!), dass man sich kurz in einer Asylum-Produktion wähnt. Alles in allem ein recht spannender, jedoch ziemlich hohler Actionthriller ohne Leerlauf, der Spaß macht, aber über dessen Handlungsverlauf man tunlichst nicht nachdenken sollte. | |
| | | | Old (2021) | Kommentar von Tiuri7 21.02.2023 01:01 Uhr | M. Night Shyamalan lässt eine Gruppe Touristen an einem abgelegenen Strand rapide altern. Dieses hochinteressante, spannende Szenario wird hier größtenteils überzeugend umgesetzt, inklusive einiger schöner Bildideen und origineller Kameraarbeit. Schade nur dass sowohl Handlungen als auch vor allem die Dialoge der Figuren oft ziemlich unnatürlich, seltsam und wirr erscheinen. Das zieht diesen Mystery-Film deutlich runter, so schlecht wie er im allgemeinen rezensiert wurde ist er allerdings beileibe nicht. | |
| | | | Shadow in the Cloud (2020) | Kommentar von Tiuri7 21.02.2023 00:59 Uhr | Maude Garrett muss sich 1943 an Bord eines Kampffliegers gegen versagende Technik, die chauvinistische Besatzung und eine geheimnisvolle Kreatur erwehren...
Der eigenwillige Genre-Mix aus Emanzipations-Kammerspiel und Monster-Horror gepaart mit Kriegsaction hinterlässt mich zwiegespalten, da er nur zum Teil funktioniert. Aus der eigentlich sehr interessanten Phase des Films, in der Chloë Grace Moretz in einer Geschützkabine unterhalb des Flugzeugs isoliert ist, bleibt leider vorwiegend das schier unerträgliche, sexistische Machogelaber der hohlbirnigen (männlichen) Restbesatzung in Erinnerung, das Maude und die Zuschauer über Funk ertragen müssen. Dafür kann man sich später an teils sehr abgedrehter Action erfreuen. Anspruch auf Realismus sollte man definitiv beiseite schieben und die Story überzeugt nicht wirklich, aber turbulent-unterhaltsam ist der Film unter'm Strich durchaus. Und mal was anderes. Schade dass Nick Robinsons Rolle so winzig ausgefallen ist.. ^^ | |
| | | | Nenn' mich einfach Nikolaus (TV) (2001) | Kommentar von Tiuri7 21.02.2023 00:57 Uhr | Santa Claus sucht dringend einen Nachfolger und ausgerechnet auf die launische, so gar nicht vom Geist der Weihnacht erfasste Home-Shopping Produzentin Lucy fällt seine Wahl...
Etwas spät für einen Weihnachtsfilm, zugegeben, aber er ist von 2001, insofern bin ich eh spät dran damit. :D Er wirkt wie ein typischer 90er Streifen, mittlerweile ziemlich veraltet und doch nicht komplett ohne Charme. Nigel Hawthorne spielt den Nikolaus sehr sympathisch und Whoopi Goldberg ist einfach Whoopi Goldberg - muss man mögen. Ihr Wandel vom Eisblock zur neuen Weihnachtsfrau kommt im Film zu plötzlich, dann wird's am Ende extrem kitschig und der Weg dahin ist insgesamt ganz nett, mehr aber leider auch nicht. | |
| | | | Égalité (2021) | Kommentar von Tiuri7 21.02.2023 00:54 Uhr | Leila kann nach einer routinemäßigen Mandel-OP nichts mehr sehen. Der Arzt streitet einen möglichen Zusammenhang zum Eingriff ab und die Eltern des Mädchens sind mit der Situation sichtlich überfordert...
Keine Frage, die Thematik ist durchaus interessant, das nützt aber nichts wenn sie so mangelhaft umgesetzt wird wie hier. Zu dem arg zähen Handlungsverlauf, in dem gerade die Eltern des Mädchens sich nicht immer nachvollziehbar verhalten und der Vater einem mit seinen aus der Luft gegriffenen Rassismusvorwürfen und der arschigen Verhaltensweise (vor allem gegenüber seiner Frau) extrem unsympathisch wird, kommen noch zwei meiner Meinung nach absolut untalentierte Jungschauspieler und eine bestimmte Szene, die man ohne Witz als mahnendes Beispiel an Filmhochschulen dafür zeigen kann, wie man pure Langeweile inszeniert - und dabei soll sie wohl eigentlich anrührend sein. Autsch. Ganz nett ist ein unerwarteter Twist am Ende, aber das rettet diesen Schrottfilm auch nicht mehr. | |
| | | | Dumbo (2019) | Kommentar von Tiuri7 21.02.2023 00:51 Uhr | Stolze 80 Jahre hat Disneys Trickfilmklassiker über den knuffigen Elefanten mit den riesigen Schlappohren bereits auf dem Buckel, höchste Zeit also für eine Realfilmadaption. Diese ist von Tim Burton und weist logischerweise auch dessen typischen, fantasievollen Look auf. Die Handlung wurde im Vergleich zum Original deutlich abgeändert und vor allem erweitert, dabei verzichtet man auf sprechende Tiere ebenso wie glücklicherweise auf nervig-unpassende Gesangseinlagen. Die große Riege namhafter Darsteller (u.a. treffen Michael "Batman'" Keaton und Danny "Pinguin" DeVito erneut aufeinander ^^) krankt etwas an dem leicht überladenen Drehbuch, das den Figuren kaum Platz zur Entfaltung gibt, und das auch ansonsten keine großen Überraschungen oder auch ans Herz gehende Momente aufweist. Süß und technisch einwandfrei animiert ist der fliegende Dickhäuter natürlich trotzdem. "Dumbo" macht insgesamt echt nicht viel verkehrt. Kann man sich absolut anschauen. | |
| | | | Fräulein Smillas Gespür für Schnee (1997) | Kommentar von Tiuri7 21.02.2023 00:48 Uhr | Ein kleiner Inuit-Junge verunglückt tödlich bei einem Sturz vom Dach. Ein tragischer Unfall? Nachbarin Smilla glaubt eher an Mord und beginnt eigenmächtig mit Nachforschungen...
Der Krimi-Thriller beginnt als wirklich spannendes Mysterium und auch die ebenso schroffe wie clevere Smilla (toll gespielt von Julia Ormond) hat mir richtig gut gefallen - und dann baut der Film nach und nach immer mehr ab. Die Nebenfiguren, immerhin sehr prominent besetzt, bleiben extrem blass und in vielen Fällen geradezu "leblos" (insbesondere Gabriel Byrne), die Verschwörungshandlung wirkt verschenkt und das Finale kann nur mit seiner sehenswerten Grönland-Kulisse überzeugen. Schade um die eisig-fesseInde Atmosphäre gerade zu Beginn. | |
| | | | Spider-Man - No Way Home (2021) | Kommentar von Tiuri7 21.02.2023 00:46 Uhr | (SPOILER-ALARM)
Seit Sam Raimis erster Spider-Man Verfilmung sind ca. 20 Jahre ins Land gezogen und sind wir ehrlich: Wir alle waren wohl etwas gernevt von den Darstellerwechseln und der immer wieder neu aufgerollten Originstory der netten Spinne aus der Nachbarschaft. Dass dieses Manko nun allerdings in einen Vorteil umgewandelt wird, indem "No Way Home" mit seiner franchisesprengenden Multiversum-Geschichte sowohl alte, liebgewonnene Gegner als auch alle drei bisherigen Spideys in ein gemeinsames Abenteuer verfrachtet, ist schlicht ein Geniestreich! Natürlich ist das purer Fanservice und oberflächlich betrachtet billiges Auskosten der Nostalgie-Schiene, aber wenn es so gut gemacht ist wie hier und es darüber hinaus Tom Hollands Spider-Man zu seinem längst überfälligen, dramatischen und für den Charakter extrem wichtigen Onkel-Ben-Moment verhilft!? Count me in! :) Abzüge gibt's für unlogisch erscheinende Story-ldeen und leider leider mal wieder zahlreiche peinlich-albernen Gag-Momente, die ebenso ärgerlich wie überflüssig sind. Trotzdem: Wer die Spidey-Filme mit Maguire und Garfield mochte und evtl. mit den ersten beiden MCU-Solofilmen des Spinnenmannes nicht 100%ig zufrieden war, wird an "No Way Home" seine helle Freude haben. | |
| | | | Black Widow (2021) | Kommentar von Tiuri7 21.02.2023 00:41 Uhr | Scarlett Johansson bekommt endlich ihren MCU-Solofilm spendiert. Irgendwie ein paar Jahre zu spät, vor allem wenn man ihr Ableben im letzten Avengers-Spektakel bedenkt. Aber sei's drum: Die Handlung setzt nach "Civil War" an, Natasha Romanoff ist also auf der Flucht und wird plötzlich mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Es gibt viele weitere Profikillerinnen aus dem Widow-Programm, die alle unter der (Gedanken-) Kontrolle des Russen Dreykov stehen. Zusammen mit ihrer früheren Fake-Familie versucht Natasha ihn aufzuhalten...
Ich gebe zu, ich war positiv überrascht. Die nachträgliche Exposition tut der Figur Black Widow richtig gut und wurde mit der Konzentration der ruhigen Momente auf die Beziehung von Natasha zu ihrer Pseudo-Familie ebenso interessant wie unterhaltsam umgesetzt. Und ja, der Humor wirkt hier sehr natürlich und die Gags nicht so unpassend wie in manch anderem Marvel-Film. Auf bombastisch inszenierte Action und packende Fights muss man selbstverständlich nicht verzichten, wobei der "Taskmaster" als Gegner leider etwas blass bleibt und verschenkt wirkt. Es gibt weitere kleine Patzer und Unzulänglichkeiten, aber alles in allem setzt man Black Widow hier ein äußerst passendes filmisches Denkmal! | |
| | | | Die Königin des Nordens (2021) | Kommentar von Tiuri7 21.02.2023 00:37 Uhr | Anfang des 15. Jahrhunderts führt Margrete I. zusammen mit ihrem Adoptivsohn Erik Dänemark, Norwegen und Schweden zu einer Union zusammen und möchte den Frieden durch ein Bündnis mit England nachhaltig sichern. Doch die Verhandlungen werden durch das Auftauchen eines Mannes gestört, der behauptet ihr totgeglaubter Sohn und damit rechtmäßiger König zu sein...
Ich kenne mich weder mit der zugrundeliegenden nordischen Geschichte aus noch sagt mir das Setting grundsätzlich zu - im Normalfall hätte ich mir diesen Film wohl nie angesehen. Dann hätte ich ein toll bebildertes, authentisch ausgestattetes sowie äußerst kraftvoll in Szene gesetztes Historiendrama verpasst, das nicht nur durch seine düster-spannende Atmosphäre, sondern vor allem die schauspielerische Glanzleistung von Hauptdarstellerin Trine Dyrholm überzeugt. lhr eindrucksvoll gespieltes Porträt einer visionären Regentin, klug und stark, aber auch innerlich zerrissen, macht diesen Streifen alleine schon sehenswert. Da verzeiht man auch die schwache Charakterzeichnung einiger Nebenfiguren und weitere kleine Schwächen. | |
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